Kläranlage Knetzgau

Zur Kläranlage Knetzgau fließen bei Trockenwetter stündlich ca. 278 m³, bei Regenwetter sogar bis zu 554 m³ verschmutztes Wasser.

Die täglich zufließende Schmutzwassermenge setzt sich zusammen aus dem Abwasser der privaten Haushalte (ca. 150 l je EW/Tag) und dem Anteil aus Industrie und Gewerbe.

Die biologischen Abbauprozesse einer Kläranlage sind identisch mit dem Reinigungsprinzip von natürlichen Gewässern. In beiden Bereichen sind Kleinstlebewesen dafür verantwortlich, dass organische Stoffe (Ausscheidungen von Mensch und Tier, abgestorbenes organisches Material uvm.) in Wasser, Kohlendioxid und Mineralstoffen umgewandelt werden.

Grundvoraussetzung für die biologische Reinigung ist, dass neben einem entsprechenden Nährstoffangebot unter anderem auch genügend Sauerstoff zur Verfügung gestellt wird und hemmende Wirkstoffe (z.B. Jauche, Giftstöße) nicht im Wasser vorhanden sind.

Das Reinigungsprinzip einer modernen Kläranlage besteht also darin, die Selbstreinigungsvorgänge der Gewässer technisch kontrolliert und auf engstem Raum sowie in zeitlich gestraffter Form durch ein technisches Konzept umzusetzen.

Weitere Kläranlagen der Gemeinde Knetzgau

Neben der Kläranlage in Knetzgau betreibt die Gemeinde drei weitere Kläranlagen und zwar in Eschenau, in Hainert und in Unterschwappach.

Besichtigung der Kläranlage durch Schulklassen

Die vorgeschriebene Dokumentation und Unterweisung für Schulklassen, die zur Besichtigung der Kläranlage kommen, finden sie hier.

Entstehung der Kläranlage Knetzgau

In den Jahren 1976/77 wurde in Knetzgau die Kläranlage mit 16.000 Einwohnergleichwerten errichtet und Westheim, Zell und Knetzgau angeschlossen.

Nach den Vorstellungen der damaligen verantwortlichen Planer, des Bürgermeisters und der Gemeinderäte sollte sie mehrere Jahrzehnte den Anforderungen genügen. Aber es kam anders. Warum?

Ende der 80er Jahre wurden die gesetzlichen Anforderungen an die Abwasserreinigung zum Schutz der Gewässer und Meere erheblich verschärft. Die Abwasserreinigungsverfahren zielten bisher hauptsächlich auf eine Verminderung der biologisch abbaubaren, organischen Schmutzstoffe, die von den im Gewässer lebenden Kleinstlebewesen unter Sauerstoffverbrauch eliminiert werden.

Jetzt müssen je nach Größenordnung die Kläranlagen auch folgende Abwasserinhaltsstoffe reduzieren:

  • Phosphor- und Stickstoffverbindungen
  • Ammoniumverbindungen, die im Vorfluter
  • Sauerstoff verbrauchen und als Fischgift wirken können
  • biologisch schwer oder nicht abbaubare Stoffe
  • organische und anorganische Schwebstoffe

Diese erhöhten Anforderungen an die Gewässerreinigung und die zwischenzeitlich größer gewordenen Wohn- und Industriegebiete erforderten einen Um- bzw. Neubau der Kläranlage Knetzgau, mit dem im Februar 1996 begonnen und der im Jahr 2000 fertiggestellt wurde.

Die Kläranlage Knetzgau hat nun eine Ausbaugröße von 19.000 Einwohner!